Aktualisiert am
20.10.2019

Biografie

Aus dem Leben von Thomas Lück

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Thomas Lück wurde am 14. Februar 1943 in Dranske (auf der Insel Rügen) geboren.
Sein Vater, Helmut Lück war Pilot und diente zu dieser Zeit als Offizier bei der deutschen Seenotstaffel. Er wurde 14 Tage nach der Geburt seines zweiten Sohnes (Thomas Lück) abgeschossen.
In Dessau (Sachsen-Anhallt) wurde Thomas eingeschult und kam 1952, also mit 9 Jahren, nach Berlin
.

Sein zweiter Vater, Rudolf Paulick war ein bekannter deutscher Architekt, lebte von 1932 bis 1950 mit Bruder Richard Paulick, der ebenfalls Architekt war,(z.B. Deutsche Staatsoper Berlin) in China.
In seiner Jugendzeit hatte Thomas viele sportliche Erfolge zu verzeichnen. Er errang Medaillen in Disziplinen wie Leichtathletik, Schwimmen, Kajak und Tischtennis.
Bei einer Berliner Kreismeisterschaft im Tischtennis errang er den 3. Platz.
Als 18 jähriger machte Thomas seine ersten Schritte auf der Bühne, war Refrainsänger beim Manfred Lindenberg Quintett (später Manfred Lindenberg Sextett).
Danach folgte der Dienst bei der NVA. Während seiner Armeezeit gründete er eine Band, welche nach dem dortigen Standort benannt wurde - die Luchband. Auch während dieser Zeit (1964) ging er zur Mikrofonprobe des Rundfunks, wo sein ungewöhnlicher grosser Stimmumfang besonders gefiel. Erste Rundfunkproduktion war “Nimm den Nachtzug” (1965) und erste Fernsehproduktion “Hallo Fräulein Sonnenschein” (1966). Sogar als Moderator von “Aktuelle Notenbank” konnte man ihn 2 Jahre lang auf dem Bildschirm bewundern.

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Mit dem Manfred Lindenberg Quintett im Berliner Tierpark.

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Mit Andreas Holm, Carmen Hatscher, Ute Förster und Manuela Weisheit

Thomas ist ein sehr aufgeschlossener lustiger Typ. Mit Schlagern wie “Lass doch bloss den Schlankheitstee” und “Ich koche für mein leben gern” merkte er, dass er mit dieser Art von Musik beim Publikum grossen Zuspruch fand und sang weiterhin vorrangig humorvolle Lieder. Grösste Erfolgshits der damaligen Zeit waren “Wo kommt der Schnee auf dem Kilimandscharo her” und “Kunigunde”.
20 Jahre tourte er mit seinem Freund und Kollegen Andreas Holm und den Fontanas unter anderem mit dem “Musikexpress” durch die damalige DDR.

Ganz nebenbei begann sich Thomas auch für die Schauspielerei zu interessieren, denn der Mann seiner Gesanglehrerin Leonore Gendris war Regisseur. Dieser entdeckte sein schauspielerisches Talent und Thomas bekam seine erste Rolle im Filmlustspiel “Seltsame Liebesbriefe”. Zwischen 1969 und 1974 wirkte er in einigen Fernsehfilmen, Schwänken, Musicals und anderen Sendungen mit. Auch im DEFA Lustspiel “Liebesfallen” (1974) erhielt er eine Hauptrolle.
Weitere Filmrollen bekam er z.B. in: “Nächtliche Mutprobe” (1970) und in “Seegeschichten” (1971)
Doch auch seiner Musik ist Thomas stets treu geblieben. Als er mit dem “Musikexpress”, einem Tourneeprogramm des KGD Potsdam immer auf Reisen war, blieb für die Schauspielerei keine Zeit mehr. Seine erworbenen Kenntnisse konnte er aber bei diesem Programm gut mit einbauen.

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Thomas Lück (alias Moppel) 1969 in “Seltsame Liebesbriefe”

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Die Entscheidung, sich wieder voll und ganz der Musik zu widmen wurde mit vielen Preisen und Auszeichnungen belohnt. So erhielt er zum Beispiel 1973 den Kunstpreis der FDJ - die Erich Weinert Medaille, 1975 siegte er mit “Kunigunde” beim internationalen Festival der Ostseeländer in Rostock und 1977 errang er mit “Wo kommt der Schnee auf dem Kilimandscharo her?” einen 3. Platz beim “Coup d’ Europe” in Villach.
Mit den Gesangspartnerinnen Aurora Lacasa und Nina Hagen lebte er zwar auch privat einige Zeit zusammen, war jedoch nicht mit ihnen verheiratet.
Seit 1999 ist Thomas Lück zum 4. Mal glücklich verheiratet mit Ehefrau Uschi.
Aus der Zeit der ersten 3 Ehen stammen seine 3 Kinder Constanze (mit Petra), Sebastian (mit Bärbel) und Alexander (mit Solveig)

1983 änderte Thomas Lück sein Repertoire. Die Neue Deutsche Welle war angesagt. Mit Unterstützung von Dieter Birr, dem Sänger der Puhdys, entstanden einige neue Hits, die ebenfalls sehr erfolgreich waren. So zum Beispiel “Kurschatten”.
Von Thomas Lück erschienen 2 Amiga Langspielplatten und 23 Amiga Singles. Weiterhin gab es viele einzelne Amiga-, Rundfunk- und Fernsehproduktionen. Einige seiner Titel komponierte, oder textete er selbst.
Mit dem Fall der Mauer 1989 fielen auch unsere Stars. Thomas arbeitete zunächst als Leiter eines Flohmarktes in Borken. Mit gesundheitlichen Problemen hatte er schwer zu kämpfen. Zwei Mal erlitt er einen Schlaganfall (1993). Nie hätte er gedacht, dass er einmal wieder eine Bühne betreten wird. Doch nach einigen Jahren gab es wieder Anfragen und sein erster Auftritt nach 7 Jahren Pause war 1997 in Uwe Jensens Fernsehsendung “Wiedersehen macht Freude” im MDR. Damals glaubte er noch nicht daran, dass es der Beginn einer zweiten Karriere sein wird, denn mit seinem Freund Andreas Holm wagte er bald darauf einen Neuanfang als Duett Holm & Lück.
Mit Andreas Holm zog er nun wieder gemeinsam durchs Land. Sie begeisterten mit ihrem Programm “Holm & Lück auf Tour” die Zuschauer und beide Sänger hatten Freude daran, vor so einem dankbaren Publikum zu stehen.

Anfang 2019 beendete Thomas aus gesundheitlichen Gründen seine musikalische Laufbahn. Nach langer schwerer Krankheit verstarb Thomas Lück am 10.10.2019 zu Hause in Leegebruch.

Text: Ramona Wiedemann

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